Seit 26 Jahren als Kreisvorsitzender der Sozialdemokraten im Amt wurde MdL Reinhold Strobl bei der SPD-Kreiskonferenz im Hotel-Gasthof Heldrich in Forsthof überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Die Mitglieder der engeren Vorstandschaft wurden, soweit sie wieder kandidierten, in ihren Ämtern bestätigt.
Die Region voranbringen, Politik sozial und gerecht gestalten sei sozialdemokratisches Wollen und Handeln, sagte Kreisvorsitzender MdL Reinhold Strobl in seinem Rechenschaftsbericht, beklagte jedoch, dass sich „ immer mehr Kapital sich in den Händen weniger sammelt, immer mehr Armut um sich greift.“ Dass es Tafeln geben müsse, sei ein Armutszeugnis für die Bundesrepublik. Alleine durch die Amberger Tafel würden derzeit 750 Haushalte (1100 Erwachsene und 650 Kinder) unterstützt „… und die Tendenz ist steigend.“
Hart ging Strobl auch mit Leiharbeit und Niedriglöhnen ins Gericht durch die Altersarmut vorprogrammiert sei.
Strobl ist auch überzeugt, dass beim Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem in Bayern, „es in den meisten Gemeinden bald nur noch Grundschulen geben wird.“ 15 Prozent Schulabbrecher ohne Abschluss, wie etwa in Amberg, sei unverantwortlich, „… da muss man über andere Modelle wie es sie in vielen Bundesländern gibt nachdenken.“ Gemeinschaftsschulen seien, so seine Meinung, „dort einrichten wo Kommunen, Lehrer und Eltern es wollen.“ Strobls Fazit: „Man muss für die Bildung unserer Kinder mehr Geld in die Hand nehmen.“
Es sei ein Wahnsinn, wer nun alles aus der Atomenergie aussteigen wolle, fuhr der Kreisvorsitzende fort. Vor 30 Jahre war die WAA bei Wackersdorf geplant, erinnerte er, und die CSU-Staatsregierung habe Polizei gegen die Atomgegner eingesetzt, mit Tränengas beschießen lassen. Nun predige die CSU – „Wendehals Söder allen voran“ – den Atomausstieg und „man glaubt die Schwarzen, die uns früher für verrückt und als Spinner bezeichneten, haben die regenerativen Energien erfunden.“ Seit 30 Jahren stehe die SPD für ein erneuerbares Energiengesetz und die rot-grüne Bundesregierung habe mit ihm den Weg für eine energiepolitische Zukunft bereitet, betonte er und forderte auf sich an den in Amberg und Sulzbach-Rosenberg stattfindenden Mahnwachen zu beteiligen.
Reinhold Strobl, der seinen Rechenschaftsbericht Johannes Raus Zitat „Politik kann dazu beitragen, dass diese Welt ein Stück menschlicher wird“ vorangestellt hatte, erinnerte an die gut besuchte Lesungen des Kreisverbands mit Wilhelm Schlötterer und Eurocop-Präsident Kiefer, die Infostände zum Atomausstieg und zur Bürgerversicherung und die Ausstellung „Freizeit – Hobby _ Kunst.“ Er bedauerte den stagnierenden Mitgliederstand, forderte die Ortsvereine auf „mehr Präsenz und Selbstbewusstsein zu zeigen, denn wir wollen die Zukunft unserer Heimat gestalten.“